Ökologisch, nachhaltig
Auch wenn wir mit den gegenwärtigen EU-Ökoverodnungen so unsere Probleme haben und es wirklich nicht verstehen können, warum wir das bis 2013 zugelassene Kalium-Phosphonat nicht mehr verwenden dürfen, mit dem sich der Einsatz von Kupfer und Schwefel deutlich minimieren ließ, so sind wir doch fest davon überzeugt, dass der im ökologischen Weinbau gelebte Verzicht auf Herbizide und Fungizide Grundlage einer nachhaltigen Bewirtschaftung ist.
Besonders wichtig ist es uns, verantwortungsvoll mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen und uns dabei mit dem ökologischen Weinbau noch nicht am Ziel, sondern immer noch auf dem Weg zu sehen.
Auf diesem Weg ist es uns gelungen, eine ganze Reihe von Lebensräumen zu bewahren. Die Artenvielfalt in unseren Weinbergen zu erleben, lässt uns immer wieder bei der Arbeit das Herz aufgehen.
Seltene Tier- und Pflanzenarten begleiten uns das ganze Jahr über bei unseren Arbeiten im Weinberg. Manche davon gab es früher viel häufiger, wie die Florfliegen oder die europäische Goldrute, andere seltener, wie die Ödlandschrecken oder die Felsenbirne.
All diese Arten erfreuen uns und lassen uns oft kurz innehalten und darüber nachdenken, wie wir die Artenvielfalt in den Weinbergen weiter fördern können.
Bei der Sortenwahl gibt es für uns zwei Gesichtspunkte. Zum einen aus Erfahrung gut - das sind die Klassiker: Spätburgunder, Riesling und Müller-Thurgau.
Und zum anderen die Innovation: Das sind die PiWi-Sorten (PilzWiderstandsfähige Rebsorten) Calardis blanc und Calardis musqué.
In den flacheren Steillagen ist ein Einsatz unseres Cararros möglich, mit dem wir viele der Arbeiten erledigen können. In den alten Lagen wirtschaften wir ganz klassisch noch mit dem Seilzug, während uns für die Schreiberlay nur die Handarbeit bleibt.
In den letzten Jahren war eine Düngung unserer Weinberge gar nicht notwendig. Durch das Belassen des Schnittguts und des Mahdguts im Weinberg, gelang es uns den Humusaufbau zu aktivieren und damit wichtige Pflanzennährstoffe für unsere Reben zu gewinnen.
Im Pflanzenschutz setzen wir die in der EU-Ökoverordnung und in den Vorgaben von Ecovin zugelassenen Pflanzenschutzmittel ein.
Bei der Begrünung setzen wir voll auf die angestammten Pflanzengesellschaften, die sich durch natürliche Aussaat bilden. Diese sind in jedem Weinberg unterschiedlich, sodass wir eine große Artenvielfalt und Diversität in unseren Weinbergen finden.
Die Monate Mai bis Juli sind angefüllt mit allerlei Arbeiten, unter anderem den Laubarbeiten. In dieser Zeit haben wir im Betrieb eine der jährlichen Arbeitsspitzen.
Geschützt durch die umgebenden Berge des Taunus und des Westerwalds bildet das Lahntal eine eigene Klimazone mit höheren Temperaturen, niedrigeren Windgeschwindigkeiten und höherer Sonneneinstrahlung. Die Lage auf der Lee-Seite der Rheinkante sorgt für geringe Niederschlagsmengen. Im Allgemeinen sind im unteren Lahntal südliche und südwestliche Lagen warm und trocken, dort gedeihen unsere Weine und hier können sogar submediterrane Eichenwälder auftreten, wenn sie optimal geneigt sind. Nördliche und östliche Lagen genauso wie die Senken der Lahn und ihrer Nebenflüsse sind oft Kaltluftbecken und daher durch Spätfröste gefährdet. Typische, aber mittlerweile seltene Biotope dieser Senken sind Schluchtwälder.